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Glossar: Strebewerk
Strebewerk
Statisches System aus Strebepfeiler und Strebebogen zur Lastabtragung von Gewölbe- und Winddruck sowie zur Abstützung der Hochschiffwände
Das Strebewerk wurde in der Gotik entwickelt, um Kirchen höher und gleichzeitig filigraner errichten zu können. Es ist ein statisches System aus Strebepfeiler und Strebebogen, deren konstruktives Wirken voneinander abhängt und schließlich den Kirchenraum stützt.
Der Strebebogen hat zwei Aufgaben in diesem Tragwerk. Zum Einem drückt er gegen den Gewölbeschub, sodass die Kraftresultierende im Hochschiffpfeiler bleibt. Zum Anderem leitet der Strebebogen den Winddruck und den Gewölbedruck in den Strebepfeiler weiter. Letztere leitet wiederum die ankommenden Druckkräfte ans Fundament ab, wo sie dann ins Erdreich abgegeben werden. Der Strebepfeiler wird dabei ebenfalls hohen Schubkräften ausgesetzt, weswegen er schräg bzw. abgetreppt aber vor allem sehr schwer ausgebildet wird.
Bild [1]: Adamy, Rudolf (1889), Das Strebewerk vom Kölner Dom [+] | Bild [2]: Das Strebewerk des Liebfrauenmünster in Straßburg, Foto: J. Roscher, 2014 [+] |
Je nach Höhe und Schiffigkeit der Kirche können sowohl mehrere übereinanderliegende Strebebögen sowie hinter-einander angeordnete Strebepfeiler für den Bau erforderlich gewesen sein, um die Lastabtragung und die Abstützung zu gewährleisten.
weiterführende Informationen unter: Bauteiltypologie>Strebewerk
Abbildungsverzeichnis
Bild [1]: Adamy, Rudolf (1889): Architektonik des gothischen Stils (S. 89)
Bild [2]: Das Strebewerk des Liebfrauenmünster in Straßburg, Foto: Jessica Roscher, 2014
letzte Aktualisierung dieser Seite: 26. September 2014 Autorin(nen) oder Autor(en): Jessica Roscher JR01-002 : PDF |