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Glossar: Straßendorf
Straßendorf
Siedlungsform, in ganz Deutschland vertreten1
Die Straße war im Mittelalter oft Charakter prägend für ein Dorf. Zu beiden Seiten reihten sich die Häuser auf, weshalb diese Siedlungsform als Straßendorf bezeichnet wird.2
Die Flurstücke und Parzellen sind rechtwinklig zur Straße ausgerichtet. So wirkt das Straßendorf gegliedert und gleichmäßig.
Darüber hinaus stehen die Häuser oft giebelständig zur Straße und symmetrisch zueinander. Zusätzlich unterstreichen die Hinterhöfe die Straßenachse.3
Abb. [1]: Bellingen (Altmark) [+]
Für eine Erweiterung ist diese Dorfform ideal, da man an beiden Enden der Straße beliebig weit ansiedeln kann.4 Es existieren sowohl äußerst kurze als auch kilometerlange Straßendörfer.5
weiterführende Informationen unter: Stadttypologie>Geometrie
Anmerkungen und Abbildungsverzeichnis
1 GERHARD HENKEL, Das Dorf. Landleben in Deutschland - gestern und heute, Darmstadt 2012, S. 209
2 WERNER RADIG, Die Siedlungstypen in Deutschland und ihre frühgeschichtlichen Wurzeln, Berlin 1955,S. 97
3 RADIG, S. 97
4 CHRISTIAN WIEGAND, WALDEMAR R. RÖHRBEIN, Spurensuche in Niedersachsen. Historische Kulturlandschaften entdecken ; Anleitung und Glossar ; [für Waldemar R. Röhrbein zum 70. Geburtstag], Hannover 2005, S. 85
5 TORSTEN LIEBERENZ, Die Untersuchungen der Grundformen/ Formtypen und Siedlungsfomtypen, in: Die ländlichen Siedlungen in Thüringen. Analyse der ländlichen Siedlungsformen, hg. v. WOLFGANG DIETL, HANS DIRK HOPPE, TORSTEN LIEBERENZ, CARSTEN LIESENBERG, N.F, Dresden 2013, S. 52
Abb. [1]: Mielke, Robert, Die Siedlungen der Heimat, 1926
letzte Aktualisierung dieser Seite: 18. Januar 2018 Autorin(nen) oder Autor(en): Anne-Sophie Brenner, Überarbeitet von Robinson Michel: PDF |