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Bauteiltypologie: Kapellenartige Anbauten

kapellenartige Anbauten

Wie kam es zur Entstehung von kapellenartigen Anbauten und welche Bautypen gibt es?

1. Begriffsspezifikation
Wie aus der Forschungsfrage schon hervorgeht, werden nur Kapellen als Annex1 und nicht als eigenständige Bauten betrachtet. Die Forschungsarbeit geht somit auf Kapellenerker, die in den Obergeschossen liegen und auf Kapellenanbauten, die schon ab dem Erdgeschoss beginnend gebaut sind ein.

Nicht untersucht werden freistehende Kapellen, innerhalb von Gebäuden liegende Kapellen, Doppelkapellen, Tor- und Turmkapellen sowie Altarerker. Diese können als Beispiel aufgeführt werden, da an ihnen bestimmte Merkmale noch erhalten und somit gut abzulesen sind, was allerdings nur einer besseren Veranschaulichung dient.

2. Begriffsverwandte Bezeichnungen
2.1. oratorium
Oratorium ist lateinisch2 und bezeichnet den Ort des Gebets. Dieser Begriff definiert die Nutzung, die im katholischen Kirchenrecht – Codex luris Canonici – im Mittelalter nochmals unterschieden wurde nach3:

Das oratorium privatum, dessen Gebrauch auf bestimmte Personen beschränkt war wie etwa Familienmitgliedern. Diese Räumlichkeiten wurden meist nicht geweiht oder gesegnet.

Das oratorium semipublicum, das religiösen Gemeinschaften diente und zu bestimmten Anlässen weiteren Gläubigen offenstand. Dieses war ebenfalls nicht geweiht oder gesegnet.

Das oratorium publicum war allen Gläubigen zugänglich und wurde dementsprechend konsekriert4 und benediziert5.

2.2. ecclesia
Ecclesia (latein.) bedeutet die „Herausgerufene“ und wird je nach Bibelübersetzung verschieden ausgelegt6:

‚Kirche‘ (katholische Übersetzungen)
‚Gemeinde‘ (die meisten evangelischen Übersetzungen, z. B. Luther-Bibel, Zürcher Bibel)
‚Versammlung‘ (Elberfelder Bibel bis zur Revision 1975)
‚Herausgerufene‘ (DaBhaR-Übersetzung)

Im Zusammenhang mit kirchlichen Räumen wurden die Begriffe ‚oratorium‘ und ‚ecclesia‘ im Mittel- alter vor ‚capella‘ ebenfalls als Bezeichnung für Burgkirchen und -kapellen verwendet.7

2.3. Kapelle
Aus baulicher Sicht sind Kapellen Räumlichkeiten von geringem Abmaß, in denen Gebete, Andachten oder auch Gottesdienste stattfanden. Sie wurden in verschiedenen Formen und Größen errichtet, die von einfachen Räumen, größeren Sälen bis hin zu separaten kleinen Gebäuden reichten.8
Kapellen dienten im Gegensatz zu Kirchen, deren Räumlichkeiten ausschließlich von der Kirche genutzt wurden, den weltlichen Herren und deren Gemeinschaft.9  Die wenigsten Kapellen wurden geweiht (siehe ‚oratorium‘), weswegen die kirchlichen Handlungen eingeschränkt waren und beispielsweise für Gottesdienste besondere  Genehmigungen eingeholt werden mussten. Die berechtigte kirchliche Vertretung, wie etwa die nächst gelegene Pfarr- oder bischöfliche  Kirche, erklärte die Kapelle zu einer ihrer Filialen, damit die Zeremonien abgehalten werden durften.10

2.4. Privatkapelle
Der Begriff Privatkapelle bezieht sich auf die Zugehörigkeit der Kapelle zu einem Bauwerk, das in Besitz einer meist bedeutenden Persönlichkeit war. Ihren Namen erhielt diese Kapelle dementsprechend nach dem Träger, dem Auftraggeber oder der Ortslage.11
Neben den Privatkapellen, die freistehend gebaut, in Gebäude integriert oder an diese angebaut sind, gibt es weiterhin die Seitenschiffkapellen in Kirchen, die ebenfalls als Privatkapellen bezeichnet werden. Letztere wurden seit dem 13. Jhd. n. Chr. von wohlhabenden Familien gestiftet. Sie finanzierten den Ausbau und die Ausgestaltung derselben und sicherten sich dadurch ihren Platz in der Kirche.12

2.5. Hauskapelle
Gleich dem Herrgottswinkel von bescheidenen Häusern der einfachen Gesellschaft (z.B. der Bauern) haben die größeren Anwesen der  wohlhabenden Herren Hauskapellen für ihre Andacht.13 Die Hauskapelle ist kein Bautyp, sondern die Nutzungsart eines Sakralbaues.14  Aufgrund dessen ist es nicht ausschlaggebend an welchem Gebäudetyp – ob nun Bürger- oder Adelshaus – die Kapelle sich befindet.15 Sie ist die Kapelle dieses Hauses und kann somit als Hauskapelle bezeichnet werden.
In Kunstwerken des Mittelalters wurden Hauskapellen gern als Motiv für den Ort der Verkündigung gewählt,16 was deren Akzeptanz als Gebetsraum profaner Architektur belegt.

2.6. Kapellenerker
Ein Kapellenerker ist die nach außen sichtbare Erweiterung eines eigenständigen Hauskapellenraumes.17 Nach Stevens Definition kragen Kapellenerker ohne Fuß – also ohne Stützkonstruktion – über die Außenmauer vor.18

2.7. Chorerker
Für Chorerker erklärt Stevens all jene Kapellenerker mit Chorschluss – also mit einem besonders ausgestalteten Fuß.19

2.8. Chörlein
Chörlein war ein weiterer Begriff für sakrale Erker, der allerdings ab dem 16. Jhd. n. Chr. für eine besondere Form von weltlich genutzten Erkern übernommen wurde. Aufgrund dessen sollten Erker mit kirchlicher Nutzung als Kapellen- oder Chorerker bezeichnet werden.20

2.9. Sonstige Begriffe
Bei Kapellenchor bzw. Chorkapellen handelt es sich um den Gebäudebereich von Kirchen, der als Kranz die Apsis umgibt und auch als Kapellenkranz betitelt wird.

Die Bezeichnung Kapellchen ist lediglich eine Verniedlichung, die sowohl im alltäglichen Sprachgebrauch wie auch in Märchen verwendet wird.

3. Begriffsherkunft
Die „capella santi Martini“ ist der Mantel des Heiligen Bischofs Martin von Tours, der 710 n. Chr. in den Besitz der Karolinger gelangte, welche diese Reliquie zu Zeremonien mit sich führten und in den Sakralbereichen ihrer Pfalzen aufbewahrten. In den folgenden Jahrzehnten kam es durch das Weglassen von „santi Martini“ zu einer begrifflichen Erweiterung, bei der der Bezug zur Reliquie nicht verloren ging.

Die ‚capella‘ der karolingischen Zeit setzt sich aus drei Komponenten zusammen – der dinglichen, der personellen und der baulichen Komponente. Die Personelle stellen die ‚capellani‘ dar, die die Hofgeistlichen der Karolinger waren und die für die sichere Aufbewahrung der Reliquien zuständig gewesen sind. Bei der dinglichen Komponente bezeichnete ‚capella‘ (ohne „santi Martini“) nunmehr auch andere kostbare Reliquien sowie Messegeräte – eben Gegenstände, die für den Hofgottesdienst benötigt wurden. Gleichzeitig, mit der Ausweitung der dinglichen Komponente, gewinnt das Wort ‚capella‘  auch  an  räumlicher  Bedeutung  (die  bauliche  Komponente).  Immer  häufiger  wird  mit ‚capella‘ der Raum bezeichnet, in dem einerseits die Reliquien aufbewahrt und andererseits auch herrschaftliche Gottesdienste abgehalten wurden.

In den Urkunden Karl des Großen werden 765 n. Chr. die ‚capella regis‘ und 775 n. Chr. die ‚capella nostra‘ erstmals schriftlich als baulicher Begriff erwähnt. Im 9. Jhd. n. Chr. ist der Begriff auch in Privaturkunden von nicht königlichen Eigenkirchen nachgewiesen. Ebenso wie sich die dingliche und räumliche Komponente von der königlichen Ebene löst und auf den niederen Adel überging, so dienen die Kapelläne (‚capellani‘) mit der Zeit auch den Herzögen und Grafen an  ihren Adelssitzen.21,22

Streich schreibt dazu, dass das „Halten von Geistlichen durch den Adel“ zu  „einer  rasch umgreifenden Modeerscheinung“ wurde. Gleichfalls wird die Kapelle zum „unverzichtbaren Zubehör gehobenen adligen Lebens“.23 Durch die Verschmelzung von Profanbau (Burg) mit Sakralbau (Kirche) ist es möglich, spezifische architektonische Veränderungen an dem Baukörper vorzunehmen. Die hier behandelte Form des Annex ist letztlich die daraus resultierende Minimalform der ‚capella‘.24, 25

4. Kulturelle und bauliche Entwicklung
Die ersten Burgkapellen entstanden im Laufe des 11. Jhd. n. Chr.26 und die weitere Verbreitung als Hauskapelle bzw. Kapellenerker am Wohnbau oder auch an Absteigequartieren geistlicher Herren27 fand ab dem 12. Jhd. n. Chr. statt.28 Im 13. Jhd. n. Chr. zeichnet sich ab, dass der durchschnittliche Adlige den Kapellenerker bzw. -anbau, der wesentlich kompakter ist und sich dem Hauptbau unterordnet, der freistehenden Kapelle bevorzugte. Der Grund hierfür liegt darin, dass der Machtbereich des einfachen Adels überschaubar war und somit der Bau eigenständiger, sakraler Großarchitektur nicht in Relation dazu stand, weswegen auf freistehende Kapellen mehr und mehr verzichtet wurde. Die gesellschaftliche Stellung der Bauherren wurde durch die besonders gestaltete Bauform und die aufwendige Ausschmückung der Annexbauten ausgedrückt.29 Folglich fügten mit Verlauf des Mittelalters ebenfalls der niedere Adel und das Bürgertum kleine Sakralbauten an ihre Hauptgebäude an. Diese Hauskapellen wurden neben Kapellen- und Chorerker auch als Chörlein (s. Kapitel 2.8.) bezeichnet,30 die bei drohender Gefahr wie beispielsweise bei Kriegsangriffen als letzter Zufluchtsort für Menschen und deren Wertsachen gebraucht wurden.31

Weitere Gründe für die Errichtung von Kapellen waren die Zunahme der Religiosität, der Mangel an Räumlichkeiten, vor allem das Bestreben, sich zu repräsentieren33 und letztlich das aufkommende Bildungsbedürfnis.32

Der Bedeutungsanstieg der Religiosität ab der zweiten Hälfte des 11. Jhd. n. Chr.34  ist wiederum auf mehrere Faktoren zurück zu führen. Die regelmäßige Andacht wurde zum täglich Brot35, in der zudem Christusreliquien und Heiligenbildnisse verehrt wurden, denen eine besonders heilbringende Wirkung zugesprochen wurde. Die religiösen Utensilien wurden in den Kapellen aufbewahrt.36So gewannen die Kapellen durch die gleichzeitige Nutzung als Schatzkammer und/oder Archiv37 nochmals an Bedeutung. Dieses tägliche Zeremoniell von frommer Meditation und christlicher Devotion diente den Menschen im Mittelalter der individuellen Jenseitsvorsorge und der Pflege des Andenkens.38 Die religiöse Ergriffenheit der Gesellschaft bewegte viele Menschen dazu sich an den Kreuzzügen (vor allem im 12. Jhd. n. Chr.) zu beteiligen und ließ sie glauben, durch den Schwertsegen und die Ritterweihe seien sie christliche Ritter.39 Kehrten diese ‚Gotteskrieger‘ heim, waren die Burgkapellen ihr besonderer Ort für die Andacht und den Heiligendienst.40 Nicht nur die  Ritter sondern alle Gläubigen suchten im Laufe des 12. Jhd. n. Chr. das „private Zwiegespräch mit Gott und den Heiligen“ neben den gemeinschaftlichen Gottesdiensten.41 Die in den Privatbereich zurückgezogene Frömmigkeit42 zeigt, dass „das Verhältnis des einzelnen zur Religion enger geworden ist“, was ab Mitte des 13. Jhd. n. Chr. erheblich die Nachfrage der Evangelien in allen Schichten steigerte.43

Der Bedeutungsanstieg der Religiosität bewirkte die Zunahme an Gläubigen, was schließlich dazu führte, dass ein Mangel an Räumlichkeiten für Gottesdienste, Messen, Gebete und Andachten entstand.44 In den Seitenschiffen von Kirchen kam es zu einer Häufung von Privatoratorien durch Zünfte, Bruderschaften und Familien,45 die sich durch dessen Finanzierung einen Ort mit besonderer religiöser Bedeutung sicherten. Gleichfalls wurden die Hauskapellen als Identifikationsmittelpunkt und als „den Schutz Gottes implizierter Raum“ geschaffen.46

Die Räumlichkeiten vor Ort zu errichten, hatte weiterhin den Vorteil, dass deren „Standort […] näher am Leben“ und „eingebettet in einen bestimmten Alltagskontext“ war.47 Zum Einem war es einfach bequemer und angenehmer für die Menschen die Räumlichkeiten im Kapellenerker bzw. -anbau im Nebenzimmer aufsuchen zu können.48 Zum Anderem kam es zu einer ständigen Wechselwirkung zwischen Palas und Kapelle, sodass die geistliche und die weltliche Macht im Bauwerk zusammen fanden. Diese Addition der Raumbestimmungen verband somit Geistliches und Weltliches zu einer Einheit.49

Die Kapellen sind dadurch „nicht nur von religiösen Vorstellungen […], sondern auch vom „Repräsentationsbedürfnis geprägt“, das der „Verkörperung der jeweiligen Herrschaftsidee“ unterliegt. Die Menschen im Mittelalter leiteten die Macht von Gott ab (Gottesgnadentum), denn für sie „war Religion […] stets auch Politik.“ „Die christliche Staatsidee“ und „der religiöse Repräsentationswille“ „führten […] zu zahlreichen Gründungen“ von Sakralbauten zusammen mit Profanbauten, deren repräsentative Wirkung je nach Selbstdarstellung und Vermögen des Auftraggebers mehr oder weniger kostspielig ausgeführt wurde.50

Die Kapelläne, die zunächst nur für die sichere Verwahrung der Reliquien zu sorgen hatten, wandelten sich nach und nach zu Burggeistlichen bzw. -pfarrern. Diese gehörten dem Klerus an, der alleinig schriftkundig und somit für Verwaltungsarbeiten tätig war. Auch Rechtsbesprechungen fielen unter ihre Aufgaben, sodass sie den Rang eines Notars einnahmen.51,52

Etwa zeitgleich mit der Entstehung von Privatoratorien (geistlich) entwickelt sich das ‚studiolo‘, das die weltliche Variante darstellt und als privates Studierzimmer diente. Oftmals lag das studiolo, welches auch als ‚estade‘ (franz.) bezeichnet werden kann, sogar in der Nähe von Kapellen. Francesco Petrarca schrieb 1346 n. Chr. in der „de vita solitaria“: die „Erkenntnis, dass zur Gelehrsamkeit auch ein ganz bestimmtes räumliches Ambiente gehört.“ Darin „forderte er seine Mitmenschen immer wieder dazu auf, sich von den Massen zurückzuziehen, um in der Einsamkeit die vita contemplativa zu betreiben und den Geist zu formen“ so Liebenwein. Er geht in seinem Bericht auf Karl IV. ein, der seine täglichen, theologischen Studien in der Kapelle von Schloss Karlstein abhielt.53 

Auch Essenwein und Vogts erkennen diesen Bestimmungswandel im 14. Jhd. n. Chr. bei dem „scheint der Erker vom kirchlichen Gebiete auf das Profane übergegangen zu sein.“54 Der Erker, den Essenwein gar nicht mehr als Kapelle o.ä. bezeichnet, entdeckt er vermehrt auch an bürgerlicher Baukunst, wobei es sich um Wohnhäuser und große öffentliche Bauten wie Artistenfakultät, Zeug-, Zunft-, Rat-, Waisenhaus usw. handelt.55

Die Erker bzw. das Chörlein überdauern das Mittelalter und werden auch im 17. und 18. Jhd. n. Chr. gern als Stilmittel der gehobenen, vornehmen Wohnkultur56 eingesetzt, bei deren Gesellschaft es sich um Bourgeoisie, Kaufmannschaft und Patrizier handelt.57 Mayer hält das Argument, dass das nachträglich angefügte Chörlein das ursprünglich schadhafte ersetzt für „eine gänzlich unwahrscheinliche, nicht zu rechtfertigende Vermutung.“ Seine Erklärung ist, dass das Chörlein des Nachbarn für angenehm empfunden wurde und es dadurch zur Verbreitung dieser in Nürnberg gekommen ist. Gleich Essenwein und Stevens beschreibt auch er den Erker von innen als trauliches Plätzchen, das der Prunkraum der Wohnung ist,  und  von  außen  als  Schmuckelement, das dem Gebäude ein stattliches Aussehen verleiht. Der Erker wurde nun nicht mehr aufgrund von Raumgewinn oder einer kirchlichen Nutzung angebaut, dafür spricht des Weiteren die oftmals geringe Vorkragung.58

5. Bautypen
5.1. Bauliche Merkmale
Kapellen sind immer als Bestandteil ihres übergeordneten Baus wie Burg, Wohnturm oder Adelshaus zusehen. Der hier behandelte Annex ist bedingt durch das Zusammentreffen des kirchlichen und des profanen Aspekts, sowie von der Kirchenbaukunst, deren Stilelemente er sich in der jeweiligen Epoche bedient.59 Dies führt zu der Vielfalt an architektonischen und funktionalen Erscheinungsformen wie sie an den Hauptgebäuden zu finden sind. In diesem Zusammenhang ist auch die Aussage von Pilz, „dass ein Altarraum […] nicht von Räumen für profane Zwecke überbaut werden soll“ und dadurch die Anbauten und Erker entstanden,60 laut Stevens zu bezweifeln. Er hält die Aussage kirchenrechtlich nicht für belegbar, da Privatkapellen Sakralräume minderen Rechts sind, sodass keine Verbote für diese galten und lediglich von einer Beeinflussung gesprochen werden kann.61

An weltlich genutzte Räume (meist Säle) wurden Kapellenanbauten angefügt, die mit einem Altar ausgestattet wurden. Die Ostung des Altars ist vom Kirchenbau übernommen, bei dem sich ebenfalls die Apsis in dieser Himmelsrichtung befindet. Die geistlichen Messen und Andachten werden nach Osten zelebriert, weil zum Einen dort der Sonnenaufgang stattfindet, der das natürliche Symbol für die Auferstehung ist, und zum Anderen sich das Gebet zum Himmlischen Jerusalem richtet. Die Ostung war jedoch baulich nicht immer möglich, so wurden die Altäre auch an den Längsseiten untergebracht. Nach Ende des Mittelalters wurde selbst dies nicht mehr zwingend eingehalten.62 Der Altar stellt jedenfalls das Hauptmerkmal in den kleinen Kapellenräumen dar, sodass bei der Positionierung eines Heiligenbildnisses darüber durchaus die Schlussfolgerung gezogen werden könnte, dass der Besitzer seine Kapelle diesem/dieser Heiligen weihte.63

Am häufigsten wurden die Kapellen aus starken Mauern und mit Gewölben gebaut. Balkendecken, deren flache Verschalung mit Stuckdekorationen verziert ist, kommen ebenfalls vor, wobei fraglich ist, ob diese zum ursprünglichen Bau gehören.64 Je nach Gewölbeform, ist auch der Gurtbogen über dem Durchgang ausgestaltet, der vom Saal (Raum des Hauptgebäudes) zur Kapelle (angefügter Raum) führt, und sich in der Mauerflucht des Hauptgebäudes befindet.65 Bei einem Kreuzrippengewölbe ist ein Spitzbogen, bei einem einfachen Kreuzgratgewölbe eher ein Rundbogen zu erwarten. Manche Kapellenanbauten wurden in der Höhe abgesetzt, sodass sich vor oder im Durchgangsbereich ein paar Stufen befinden.66 Das trennt die beiden Bereiche nochmals baulich voneinander und gab bei Gottesdiensten dem Pfarrer ähnlich wie im Kirchenchor eine erhöhte Position, wodurch die Gläubigen eine bessere Sicht hatten. Des Weiteren wurden in vielen Fällen  schwere, mit Eisen beschlagene Türen eingesetzt um den Saal weiterhin für weltliche Anlässe nutzen zu können, wenn gerade keine Messe war.67 Vielleicht wurde der Saal sogar gleichzeitig weltlich genutzt während in der Kapelle ein Einzelner seine Privatandacht abhielt.

Nicht nur durch die Anfügung eines besonderen Baukörpers, sondern auch durch außergewöhnliche Fensterformen setzten die Bauherren ihre Kapellen nach außen hin ab.68 Die Vergitterung an manchen ist nicht weiter verwunderlich, da zu bedenken ist, dass die verehrten Reliquien und teuren Heiligenbildnisse den Raum oftmals zur Schatzkammer erklärten, die es zu Sichern galt. Neben den Bildnissen wurde auch die Verglasung als Bedeutungsträger für christliche Metaphern verwendet, seitdem die Glasmalerei zum kirchlichen Stilmittel wurde.69

Bild [1]: Kapelle des Hauses Filzengraben 4, Köln

Bild [1]: Die abgebrochene Kapelle des Hauses Filzengraben 4 in Köln wurde mit einem vielteiligen Kreuzrippengewölbe überspannt. Der Durchgang ist abgeteilt durch den Gurtbogen, der als profilierter Spitzbogen gestaltet ist, und der Stufe die den Kapellenraum vom Innenraum des Hauptgebäudes leicht erhöht absetzt. [+]

5.2. Stellung am Gebäude

Bild [2]: Kapellenerker am Brückenturm in PragKapellenanbauten können an der Gebäudeecke oder an einer Wandfläche des Hauptgebäudes angefügt sein, das beeinflusst zwar nicht die Grundrissform aber die Stützkonstruktion.70

Der meist polygonale Eckerker wurde überwiegend im 15. Jhd. n. Chr. rein aus ästhetischen Gründen und nicht wegen dem zusätzlichen Platzgewinn gebaut. Fangen die Erker ab den Gesimsen der Gebäude an, so verbinden sie sich mit der Zinnengalerie des Dachgeschosses. Eckerker ähneln den Warten von Kriegsbauten, bei denen sie zur Verteidigung errichtet wurden. Der gewohnte Anblick ließ sie Teil der bürgerlichen Architektur werden und schließlich gingen sie als Schmuckstück auch im Kirchenbau ein.71

Häufiger wurde jedoch der Kapellenerker bzw. -anbau an der Wandfläche errichtet, der im folgendem Kapitel „5.3 Grundrissformen“ genauer beschrieben wird.

Bild [2]: Am Brückenturm in Prag ist ein mehrgeschossiger Kapellenerker an der Ecke des Gebäudes, der im Dachgeschoss die Zinnengalerie abschließt. Sein spitzes Dach ähnelt Kirchturmspitzen und ist abgesetzt von einem Kranzgesims mit Zangenfries, das sich über die umlaufenden Mauern fortsetzt. [+]

5.3. Grundrissformen

Bild [3]: Kapellenerker der Burg Landsberg im UnterelsassDie früheste Grundrissform für Kapellen ist der halbrunde Grundriss, wie ihn beispielsweise die um 1144 n. Chr. gebaute Kapelle der Burg Landsberg aufweist. Die Architektur ist entsprechend der Romanik schlicht und geprägt von einer runden Formsprache, deren bekanntestes Stilelement der Rundbogen ist.72

Bild [3]: Der Kapellenerker der Burg Landsberg im Unterelsass hat einen halbrunden Grundriss sowie passend zur Formsprache eine halbkegelförmige Vorkragung und ein Halbkegeldach. Die wenige Profilierung ist gleich den Rundbögenfenstern des Hauptgebäudes ausgeführt wurden. Neben den übrigen Rundbogenfenstern des Erkers wurde ein Fenster als Kreuz geformt, um die besondere Bedeutung als Kapellenraum hervorzuheben. [+]

Bild [4]: Kapellenerker am  alten  Teil  des  Nürnberger RathausesAb ca. 1150 n. Chr. gab es einen Umschwung in der Architektur, der vor Allem bei Sakralbauten am deutlichsten zu erkennen ist. Die Romanik wurde nach und nach von der Gotik abgelöst, deren Elemente spitz und polygonal geformt wurden.73 In der Zeit während des Übergangs ent- standen viele ‚Mischformen‘, wie beispielsweise halbrunde Grundrisse mit spitzbogigen Öffnungen oder polygonale Grundrisse mit Rundbogen- fenstern usw.

Im 13. Jhd. n. Chr. setzten sich die polygonalen Grundrisse, die Spitz- bogentüren und -fenster mit Maßwerk sowie aufwendigere Gewölbeformen (Sterngewölbe) durch. Die innen wie außen aufgebrachten Profilierungen und Verzierungen wurden immer ausgefallener gestaltet. Wie im Falle der Halbsäule sind diese Profilierungen jedoch nur als schmückendes keineswegs als tragendes Element gedacht, obwohl sie oftmals den Eindruck vermitteln.74

Bild [4]: Der polygonale Kapellenerker befindet sich  am  alten  Teil  des  Nürnberger Rathauses. Die Verglasung der Fenster besteht aus Butzenscheiben, deren Mond- bzw. Tellerglas typisch für das Mittelalter ist. [+]

Bild [5]: Chörlein des Falkenstein’schen Hauses bei Freiburg (Breisgau)Der rechteckige Grundriss ist im Mittelalter einer der seltensten Typen, weshalb sich seine Stilmerkmale an denen der Epoche orientieren.75 Nach dem Mittelalter ist der rechteckige Erker allerdings die gängigste Grundrissform, dessen Nutzung auf profane Belange beschränkt und nur selten kirchliche bestimmt war. Dieser Bautyp lässt sich bis ins 18. Jhd. n. Chr. nachweisen und besitzt eine Vielfalt an Auflagerungsformen, da die verschiedenen konstruktiven Gedanken immer weiter gedacht und zu neuen Formen vermischt wurden.76

Bild [5]: Das Chörlein des Falkenstein’schen Hauses bei Freiburg (Breisgau) zeigt wie die verschiedenen Konstruktionsarten des Auflagers miteinander kombiniert und elegant mit Ranken und Zierrat überformt wurden. [+]

Bild [6]: Der integrierte Kapellenerker der Burg WernerseckGebäude mit starkem Mauerwerk, wie z.B. Wohntürme, weisen integrierte Kapellen auf, die nur gering oder gar nicht hervortreten und sich somit nach außen nur schwer zu erkennen geben. Meist befindet sich auf der Ostseite eine besondere Fensteröffnung, die sich von den übrigen Fenstern absetzt, da sie aufwendiger gestaltet ist. So zeigt sich die Kapelle der Burg Wernerseck (1401 n. Chr.) nur als flacher, rechteckiger Erker.77

Bild [6]: Der integrierte Kapellenerker der Burg Wernerseck hebt sich nur leicht von der Fassade des Bergfrieds ab. Das Spitzbogenfenster der Kapelle ist das einzige Fenster mit Sonderform im Vergleich zu den übrigen rechteckige Öffnungen. Das Erscheinungsbild ist dennoch zurückhaltend, da das Pultdach und das Auflager schlicht gestaltet sind. [+]

5.4. Formen der Stützkonstruktion

Die Stützkonstruktion, auch als Fuß bezeichnet,78 kann in drei Ausführungsarten unterteilt werden – die Konsole, die Aus- bzw. Vorkragung und die Säule mit Untersatz. Ihre Funktion ist es die Mauern des Kapellenerkers zu tragen.

Bild [7]: Eckerker der Kroneuburg in Wien

Die Konsole, auch Tragstein genannt,79 kommt ab dem 12. Jhd. n. Chr. vor. Sie besteht aus einzelnen übereinander nach außen verschobenen Steinschichten, auf denen die Bodenplatte des Erkers aufliegt, was die einfachste Konstruktionsart ist. Zwischen den Konsolen können sich auch kleine Rund- oder Spitzbögen spannen, die diese untereinander verbinden. Eine weitere Steigerung in der Ausgestaltung war die Konsolen als Halbfiguren und Köpfe auszuformen.80

Bild [7]: In der Abbildung des rechteckigen Eckerkers der Kroneuburg (Wien) sind deutlich die großen Steinblöcke der Konsolen zu erkennen. [+]

Bild [8]: Schematische  Darstellung  eines  Eckerkers  mit   umgekehrtem  KegelDie Vorkragung ist im Gegensatz zur Konsole eine voluminöse Konstruktionsart,81 deren Form mit einem umgekehrtem Halbkegel bzw. einer umgekehrten Pyramide assoziiert wird.
Als Vorstufe der Stützkonstruktionen kann der Halbkegel betrachtet werden, dessen frühestes Beispiel der Altarerker an der Westseite von Payerne ist, der ca. 1000 n. Chr. gebaut wurde. Angewandt wird diese Konstruktion bei halbrunden Grundrissen, denn die beiden Formen entsprechen einander (s. Bild 3). Anfangs wird der umgekehrte Halb- kegel nur glatt, später auch profiliert durch Hohlkehlen und Wülsten, die eine Anzahl von vielen kleinen Absätzen bilden, ausgeführt.

Bild [8]: Schematische  Darstellung  eines  Eckerkers  mit   umgekehrtem  Kegel  als Vorkragung, die durchgestuft ist mit Hohlkehlen und Wülsten. [+]

Die umgekehrte Pyramide kommt bei polygonalen Grundrissen vor, an deren zeitliches Aufkommen (13. Jhd. n. Chr.) schließlich auch diese Stützkonstruktion gekoppelt ist (s. Bild 4). Bei der umgekehrten Pyramide entwickelt sich ebenfalls eine große Varianz an Formen. Die Pyramidenform selbst kann sowohl spitz wie auch stumpf sein und die zunächst glatte Oberfläche wird immer aufwendiger abgestuft.82

Bild [9]: Chörlein in der Judengasse in NürnbergGegen Ende des Mittelalters nimmt wie schon erwähnt der Zierrat zu, sodass abgewandelte, neue Formen wie beispielsweise zapfenartige Vorkragungen im 15./ 16. Jhd. n. Chr. entstehen.83

Bild [9]: An dem Chörlein in der Judengasse in Nürnberg wurde eine solche zapfenartige Vorkragung als Stützkonstruktion ausgewählt. [+]

Bild [10]: Haupt-Chor des Sebalder PfarrhofsDie dritte Stützkonstruktion besteht aus einer Säule, die vom Boden in die Höhe aufsteigt, und dem Untersatz, der sich ähnlich der Vorkragung erweitert. Der Untersatz schließt in Höhe des Geschossgesimses ab, sodass an dieser Stelle die Grundrissfläche des Erkers aufgenommen werden kann. In manchen Fällen ist die Säule fast so stark wie der Erker selbst und der Untersatz bildet nur eine schwache Vorkragung aus.84

Bild [10]: Der Haupt-Chor des Sebalder Pfarrhofs besitzt  seine sakrale Erscheinung, was ihn eindeutig als einen Kapellenerker ausweist. Die verwendeten Stilelemente wie Maßwerkfenster mit Butzenscheiben, die biblischen Darstellungen der Bildnisse und die Engelfiguren im Gesims lassen eine zeitliche Einordnung der Kapelle in die Epoche der Gotik zu. Die Kanten des polygonalen Baukörpers sind als Pilaster mit kleinen Fialen herausgearbeitet. Das gleiche Motiv ist auch an der üppigen Säule zu erkennen, die den stark profilierten Untersatz trägt. Letzterer fällt wie die Säule ebenfalls sehr massig aus, wodurch der Innenraum großzügiger wird als bei anderen Kapellen. [+]

5.5 Formen der Dachkonstruktion

Bild [11]: Der Zweite Chor am Sebalder PfarrhofDie Dachkonstruktion richtet sich gleich der Stützkonstruktion nach der Grundrissform. Für den halbrunden Grundriss wird überwiegend ein Kegeldach85 und für einen rechteckigen ein pult- oder walm- dachartiges Dach verwendet. Dem polygonalen Kapellenanbau wurde einerseits das Zwiebel- oder Kuppeldach aufgesetzt,86 die Dächer mit einer runden Formgebung sind, andererseits auch der „Gotische Helm“ der eine besondere Form des kantigen Steildachs im Mittelalter darstellt.87

Bild [11]: Der Zweite Chor am Sebalder Pfarrhof  wurde als rechteckiger Erker angebaut und erhielt ein viel schlichteres Erscheinungsbild, das von außen nicht auf einen kirchlich genutzten Anbau hindeutet. Die Dachform ist walmdachartig und es wurden wie am Haupt-Chor Schindeln für als Deckung verwendet. Als Stützkonstruktion wählte der Bauherr eine  Vorkragung, deren Ansatz in drei Steinschichten weit nach unten ausläuft. [+]

6. Baukonstruktion

6.1. Prinzip der Stützkonstruktion
Das Konstruktionsprinzip funktioniert bei der Konsole und der Vorkragung gleich und ist unabhängig von der Stellung am Gebäude. Die Steinschichten, die übereinander nach außen hervortretend gelagert sind, müssen tief ins Mauerwerk eingreifen. Die Belastung innerhalb des Gebäude auf den eingemauerten Teil muss so groß sein, dass die Last, die auf der Vorderkante durch den Erker entsteht – also auf der Außenseite des Gebäudes – die Konstruktion im Gleichgewicht hält bzw. sie im besten Fall überwiegt.

Die Gewölberippen, die zwischen den Konsolen  eingelegt sind, erwecken nur den Anschein ein statisches Glied zu sein, sind aber aufgrund des fehlenden Gegendrucks nicht im Stande eine Last zu tragen.

Bild [12]: Kräftediagramm eines ErkersBild [12]: Die Abbildung veranschaulicht zum Einem (1), das beschriebene Kräftegleichgewicht, was zwischen dem Gebäudeinneren und Gebäudeäußeren herrschen und darüber hinaus für eine Überlast im Erker ausgelegt sein sollte.
Zum Anderem (2) erklärt es, wie in der Mitte des Erkers sich die Kräfte aufheben, sie aber ohne die Gegenkraft die Konsolen nach außen drücken.
[+]

Bei Eckerkern ist die Anwendung von großen Steinen erforderlich, um den Baukörper fest mit den Mauermassen verbinden zu können. Auch wurden eiserne „Schliessen“ zur besseren Sicherung verwendet, da sich die Lasteinwirkung nicht nur auf einen Punkt konzentriert. Bei Konsolen oder Vorkragungen tritt nur ein geringes Stück mit dem Mauerwerk in Verbindung. Bei der Konstruktionsart ‚Säule mit Untersatz‘ wird der Untersatz zwar stärker belastet, lässt sich allerdings auch sicherer einmauern.88

6.2. Konstruktionsfehler

Bild [13]: Kapellenerker des St. Peterklosters in SalzburgGreifen die Steinschichten nicht weit genug in das Mauerwerk ein, kann die Vorkragung die Last nicht tragen, die Konstruktion gibt irgendwann nach und der Erker bricht aus der Gebäudewand aus. Durch eine vorgestellte Säule wird der Erker, dessen Tragwerk zu knapp bemessen wurde, unterstützt.89

Bild [13]: Dem Kapellenerker des St. Peterklosters in Salzburg wurde Nachträglich eine Säule untergestellt, da die Steine der Vorkragung nicht tief genug im Mauerwerk verankert waren. Sie ist entsprechend der Säulenordnung gegliedert in (von unten nach oben) Plinthe, Basis, glatter Säulenschaft, korinthisches Kapitell und Architrav. [+]

6.3. Nachträgliche Anbauten

Bild [14]: Schematische Darstellung eines ErkeranbausAn Gebäuden, die mit Strebepfeilern an den Ecken versehen wurden, konnten Eckerker leichter nachträglich angebracht werden, da die Vorkragung nur in den freibleibenden Ecken von Strebepfeiler angeschlossen werden musste.90

Die  meisten  der  nachträglich  angebrachten  Kapellenerker  und -anbauten entstanden im 17.-19. Jhd. n. Chr. und kontrastieren mit der übrigen Formstellung der Gebäude.91

Bild [14]: Wie auf der Abbildung zu erkennen ist, ist die Vorkragung sehr klein, sodass davon ausgegangen werden kann, dass die überwiegende Last die Strebepfeiler tragen. [+]

7. Gestaltung und Ausstattung
„Das Vorhandensein und die Gestalt […] ist selbstverständlich von den finanziellen Möglichkeiten des Bauherren, der Funktion der Anlage und den architektonischen […] Rahmenbedingungen abhängig“, so Großmann.92 In der Katharinenkapelle auf Schloss Karlstein weisen alle Gegenstände eine materielle Pracht auf. So gestaltete Karl IV sein Privatoratorium mit Halbedelsteinen, die die Wände bedecken, und mit vergoldeter Gipsrahmung der Bildnisse aus.93 Der niedere Adel folgte dem Beispiel so gut er konnte, wie das Haus in der Ober-Wöhrdstrasse in Nürnberg zeigt. „Der bemalte und mit Vergoldungen versehene Doppeladler […] ist ohne Zweifel der Ausdruck stolzen Selbstgefühls der Erbauer […].“94

Bild [15]: Chörlein an der Ober-Wöhrdstrasse in NürnbergBei der Gestaltung und Ausstattung von Kapellen gibt es neutrale Elemente wie Ornamente, Reliefs, Maßwerk, gemusterte Steinplatten und Stuckdekorationen, die zunehmend aufwendiger geformt wurden. Des Weiteren wurden nicht religiöse Elemente wie z.B.: Blattwerk, Tiere, Figuren, Phantasien und Wappen von Familien oder Zünften als Zierrat eingesetzt. Allerdings waren für die kleinen Sakralräume, die die Kapellen nun mal sind, die christlichen  Motive und Gegenstände die bedeutendsten Elemente.

Bild [15]: Das Chörlein an der Ober-Wöhrdstrasse in Nürnberg weist nicht nur wegen des vergoldeten Wappens auf einen wohlhabenden Bürger hin, sondern auch die aufwendige Ausschmückung, die Konsolen in Volutenform mit Blattwerk sowie das außergewöhnlich kleine Glockendach deuten auf einen erfolgreichen Besitzer. [+]

Neben dem Altar gab es meist Nischen für  die liturgischen Geräte und Utensilien, sowie eine Piscina, auch Lavabo genannt.95,96 Beides ist lateinisch und bezeichnet das Becken, das für die Handwaschung der Pfarrer und der verwendeten religiösen Utensilien gebraucht wurde.97

Wie bereits erwähnt spielen die Reliquien, die Heiligenstatuen und (Flügel-) Gemälde eine große Rolle bei der Andacht. Ihnen wurde eine unmittelbare Heilwirkung nachgesagt, was sogar dazu führte, dass Ablässe für den Anblick von bestimmten Bildnissen verlangt wurden.98 Bei Wandmalereien können mehrere Farbfassungen der Kapelle vorliegen, die durch eine Neugestaltung des Besitzers oder durch einen Besitzerwechsel veranlasst wurden. Die verzierten Malereien des Mittelalters, wurden am Ende der Epoche von Blüten- und Rankenwerk abgelöst. Die aufkommenden Farben im 17. Jhd. n. Chr. wirken matt und implizieren etwas Süßes und Duftendes. Diese Wirkung wurde in der Reformationszeit mit Fruchtgehängen fortgesetzt. Das Motiv ist auch unter Fensterbänken zu finden, wo die Fruchtgehänge wie angesteckte Girlanden aussehen. Die Ausschmückung richtet sich immer nach dem aktuellen Stil - dem Trend der Epoche - und den dabei verwendeten Motiven.99

 

Über den folgenden Link finden Sie ein Anwendungsbeispiel zu den Kenntnissen, die aus der oben dargestellten Untersuchung resultieren:
Kapellenbeschreibung am Beispiel des Kapellenanbaus am Gebäude Marktplatz 5 in Nierstein


Literatur- und Quellenverzeichnis

Liebenwein, Wolfgang (1978): Privatoratorien des 14. Jahrhunderts. In: Die Parler und der schöne Stil 1350- 1400. Bd. 3, S. 189-193. Köln: Greven & Bechthold.

Stevens, Ulrich (2003): Burgkapellen; Andacht, Repräsentation und Wehrhaftigkeit im Mittelalter. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.

Grebe, Anja; Großmann, Ulrich G. (2007): Burgen in Deutschland, Österreich und der Schweiz; Architektur und Alltag; Schriften des Deutschen Burgenmuseums Veste Heldburg. Bd. 3, S.117-128. Petersberg: M. Imhof.

Kraft, Sabine (2007): Räume der Stille. Marburg: Jonas.

Stiehl, Otto (1908): Handbuch der Architektur. Zweiter Teil: Die Baustile. Historische und technische Entwicklung. Die romanische und gotische Baukunst. Der Wohnbau des Mittelalters. Bd. 4, H. 2, Auflage 2. Leipzig: Alfred Kröner.

Streich, Gerhard (1984): Burg und Kirche während des deutschen Mittelalters; Untersuchungen zur Sakraltopographie von Pfalzen, Burgen und Herrensitzen (Bd. 1,2). Sigmaringen: Jan Thorbeck.

Thon, Alexander; Rudersdorf, Tina (1999): Burgkapellen, Kapellenerker und Tragaltar. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte. Jahrgang 25, S.141-181. Koblenz: Verlag für Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz.

Biller, Thomas (1993): Die Adelsburg in Deutschland; Entstehung, Form und Bedeutung. München: Deutscher Kunstverlag

Lüken, Sven (2000): Die Verkündigung an Maria im 15. Und frühen 16. Jahrhundert. Historische und kunsthistorische Untersuchungen. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.

Krahe, Friedrich-Wilhelm (1996): Burgen des deutschen Mittelalters; Grundriss-Lexikon. Genehmigte Lizenzausgabe, S.37-38. Augsburg: Bechtermünz.
Hoernes, Martin (2005): Kein Glaubenskrieg über Hauskapellen – Sondern: Auf welcher Grundlage kann eine Typologie basieren? In: Burgen und Schlösser. Bd. 46. Hrsg.: Deutsche Burgenvereinigung.

Pilz, Kurt (1954): Chörlein. In: Reallexikon zur deutschen Kunstgeschichte. Bd. 3. Stuttgart: Metzler.

Philipp reclam jun. GmbH & Co. (2008): Kleines Wörterbuch der Architektur. Auflage 12. Ditzingen: Reclam.

Essenwein, August (1861): Das Princip der Vorkragung und die verschiedenen Anwendugen und Formen in der mittelalterlichen Baukunst. In: Mittheilungen der Kaiserl. Königl. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmale. Bd. 6, S. 182-191. Wien: Gerold. Online zugänglich:
URL:    (Stand: 19.08.2014)
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Mayer, D. Friedrich (ca. 1845): Die Interessantesten Chörlein Nürnberg’s mittelalterlichen Gebäude; Vierundzwanzig Abbildungen. Nürnberg: J.L. Lotzbeck.
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Vogts, Hans (1912): Kölner Hauskapellen. In: Zeitschrift für christliche Kunst 1912. Jahrgang 25, S. 193-202, 225-240. Düsseldorf: Schwann. Online zugänglich:
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Wikimedia Foundation Inc.:

Oratorium (Kirchenbau) online zugänglich auf Wikipedia (3. Januar 2014): URL:    (Stand: 24.06.2014)
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Ekklesiologie online zugänglich auf Wikipedia (10. Juli 2014):
URL:    (Stand: 24.06.2014)
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Kapelle (Kirchenbau) online zugänglich auf Wikipedia (18. August 2014):
URL:    (Stand: 24.06.2014)
http://de.wikipedia.org/wiki/Kapelle_%28Kirchenbau%29#Privatkapelle


Anmerkungen und Abbildungsverzeichnis

1 (lat. annexum = Anhängsel) wird in der Architektur für untergeordnete Anbauten eines Hauptgebäudes verwendet.
2 lat. orare = beten
3 http://de.wikipedia.org/wiki/Oratorium_%28Kirchenbau%29 (Stand: 24.06.2014)
http://u01151612502.user.hosting-agency.de/malexwiki/index.php/Oratorium (Stand: 24.06.2014)
4 (lat. consecrare = weihen/ heiligen) dabei wird das Objekt/ Person dem sakralen Bereich übermittelt.
5 (lat. benedicere = christliches Segnen) wobei „bene“ gut und dicere zu-/sagen bedeutet.
6 http://de.wikipedia.org/wiki/Ekklesiologie (Stand: 24.06.2014)
7 Stiehl, Otto: Der Wohnbau des Mittelalters, 1908
8 http://de.wikipedia.org/wiki/Kapelle_%28Kirchenbau%29#Privatkapelle (Stand: 24.06.2014)
9 Stevens, Ulrich: Burgkapellen, 2003
10 Stiehl, Otto: Der Wohnbau des Mittelalters, 1908
11 http://de.wikipedia.org/wiki/Kapelle_%28Kirchenbau%29#Privatkapelle (Stand: 24.06.2014)
12 http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_7240.html (Stand: 24.06.2014)
13 Krahe, Friedrich-Wilhelm: Burgen des deutschen Mittelalters, 1996
14 Hoernes, Martin: Kein Glaubenskrieg über Hauskapellen. In: Burgen und Schlösser, 2005
15 Stevens, Ulrich: Burgkapellen, 2003
16 Lüken, Sven: Die Verkündigung an Maria im 15. Und frühen 16. Jahrhundert, 2000
17 Thon, Alexander; Rudersdorf, Tina: Burgkapellen, Kapellenerker und Tragaltar. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte, 1999
18 Stevens, Ulrich: Burgkapellen, 2003
19 Stevens, Ulrich: Burgkapellen, 2003
20 Stevens, Ulrich: Burgkapellen, 2003
21 Streich, Gerhard: Burg und Kirche während des deutschen Mittelalters, 1984
22 Thon, Alexander; Rudersdorf, Tina: Burgkapellen, Kapellenerker und Tragaltar. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte, 1999
23 Thon, Alexander; Rudersdorf, Tina: Burgkapellen, Kapellenerker und Tragaltar. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte, 1999
24 Streich, Gerhard: Burg und Kirche während des deutschen Mittelalters, 1984
25 Thon, Alexander; Rudersdorf, Tina: Burgkapellen, Kapellenerker und Tragaltar. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte, 1999
26 Stevens, Ulrich: Burgkapellen, 2003
27 Vogts, Hans: Kölner Hauskapellen. In: Zeitschrift für christliche Kunst, 1912
28 Streich, Gerhard: Burg und Kirche während des deutschen Mittelalters, 1984
29 Biller, Thomas: Die Adelsburg in Deutschland; Entstehung, Form und Bedeutung, 1993
30 Essenwein, A.: Das Princip der Vorkragung und die verschiedenen Anwendungen und Formen in der mittelalterlichen Baukunst. In: Mittheilungen der Kaiserl. Königl. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmale, 1861
31 Vogts, Hans: Kölner Hauskapellen. In: Zeitschrift für christliche Kunst, 1912
32 Streich, Gerhard: Burg und Kirche während des deutschen Mittelalters, 1984
33 Thon, Alexander; Rudersdorf, Tina: Burgkapellen, Kapellenerker und Tragaltar. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte, 1999
34 Streich, Gerhard: Burg und Kirche während des deutschen Mittelalters, 1984
35 Stiehl, Otto: Der Wohnbau des Mittelalters, 1908
36 Liebenwein, Wolfgang: Privatoratorien des 14. Jahrhunderts. In: Die Parler und der schöne Stil 1350- 1400, 1978
37 Vogts, Hans: Kölner Hauskapellen. In: Zeitschrift für christliche Kunst, 1912
38 Grebe, Anja; Großmann, Ulrich G.: Burgen in Deutschland, Österreich und der Schweiz; Architektur und Alltag; Schriften des Deutschen Burgenmuseums Veste Heldburg, 2007
39 Stevens, Ulrich: Burgkapellen, 2003
40 Streich, Gerhard: Burg und Kirche während des deutschen Mittelalters, 1984
41 Liebenwein, Wolfgang: Privatoratorien des 14. Jahrhunderts. In: Die Parler und der schöne Stil 1350- 1400, 1978
42 Thon, Alexander; Rudersdorf, Tina: Burgkapellen, Kapellenerker und Tragaltar. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte, 1999
43 Stevens, Ulrich: Burgkapellen, 2003
44 Thon, Alexander; Rudersdorf, Tina: Burgkapellen, Kapellenerker und Tragaltar. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte, 1999
45 Liebenwein, Wolfgang: Privatoratorien des 14. Jahrhunderts. In: Die Parler und der schöne Stil 1350- 1400, 1978
46 Thon, Alexander; Rudersdorf, Tina: Burgkapellen, Kapellenerker und Tragaltar. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte, 1999
47 Kraft, Sabine: Räume der Stille, 2007
48 Thon, Alexander; Rudersdorf, Tina: Burgkapellen, Kapellenerker und Tragaltar. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte, 1999
49 Stevens, Ulrich: Burgkapellen, 2003
50 Grebe, Anja; Großmann, Ulrich G.: Burgen in Deutschland, Österreich und der Schweiz; Architektur und Alltag; Schriften des Deutschen Burgenmuseums Veste Heldburg, 2007
51 Krahe, Friedrich-Wilhelm: Burgen des deutschen Mittelalters, 1996
52 Streich, Gerhard: Burg und Kirche während des deutschen Mittelalters, 1984
53 Liebenwein, Wolfgang: Privatoratorien des 14. Jahrhunderts. In: Die Parler und der schöne Stil 1350- 1400, 1978
54 Essenwein, A.: Das Princip der Vorkragung und die verschiedenen Anwendungen und Formen in der mittelalterlichen Baukunst. In: Mittheilungen der Kaiserl. Königl. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmale, 1861
55 Vogts, Hans: Kölner Hauskapellen. In: Zeitschrift für christliche Kunst, 1912
56 Stevens, Ulrich: Burgkapellen, 2003
57 Mayer, D. Friedrich: Die interessantesten Chörlein Nürnberg’s mittelalterlicher Gebäude; Vierundzwanzig Abbildungen, ca. 1845
58 Essenwein, A.: Das Princip der Vorkragung und die verschiedenen Anwendungen und Formen in der mittelalterlichen Baukunst. In: Mittheilungen der Kaiserl. Königl. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmale, 1861
59 Stiehl, Otto: Der Wohnbau des Mittelalters, 1908
60 Pilz, Kurt: Chörlein. In: Reallexikon zur deutschen Kunstgeschichte, 1954
61 Stevens, Ulrich: Burgkapellen, 2003
62 Stiehl, Otto: Der Wohnbau des Mittelalters, 1908
63 Liebenwein, Wolfgang: Privatoratorien des 14. Jahrhunderts. In: Die Parler und der schöne Stil 1350- 1400, 1978
64 Vogts, Hans: Kölner Hauskapellen. In: Zeitschrift für christliche Kunst, 1912
65 Stiehl, Otto: Der Wohnbau des Mittelalters, 1908
66 Stevens, Ulrich: Burgkapellen, 2003
67 Grebe, Anja; Großmann, Ulrich G.: Burgen in Deutschland, Österreich und der Schweiz; Architektur und Alltag; Schriften des Deutschen Burgenmuseums Veste Heldburg, 2007
68 Stevens, Ulrich: Burgkapellen, 2003
69 Liebenwein, Wolfgang: Privatoratorien des 14. Jahrhunderts. In: Die Parler und der schöne Stil 1350- 1400, 1978
70,71 Essenwein, A.: Das Princip der Vorkragung und die verschiedenen Anwendungen und Formen in der mittelalterlichen Baukunst. In: Mittheilungen der Kaiserl. Königl. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmale, 1861
72 Stevens, Ulrich: Burgkapellen, 2003
73 Essenwein, A.: Das Princip der Vorkragung und die verschiedenen Anwendungen und Formen in der mittelalterlichen Baukunst. In: Mittheilungen der Kaiserl. Königl. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmale, 1861
74,75 Stevens, Ulrich: Burgkapellen, 2003
76 Essenwein, A.: Das Princip der Vorkragung und die verschiedenen Anwendungen und Formen in der mittelalterlichen Baukunst. In: Mittheilungen der Kaiserl. Königl. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmale, 1861
77 Stevens, Ulrich: Burgkapellen, 2003
78 Stevens, Ulrich: Burgkapellen, 2003
79 Vogts, Hans: Kölner Hauskapellen. In: Zeitschrift für christliche Kunst, 1912
80,81 Essenwein, A.: Das Princip der Vorkragung und die verschiedenen Anwendungen und Formen in der mittelalterlichen Baukunst. In: Mittheilungen der Kaiserl. Königl. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmale, 1861
82 Stevens, Ulrich: Burgkapellen, 2003
83 Essenwein, A.: Das Princip der Vorkragung und die verschiedenen Anwendungen und Formen in der mittelalterlichen Baukunst. In: Mittheilungen der Kaiserl. Königl. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmale, 1861
84 Essenwein, A.: Das Princip der Vorkragung und die verschiedenen Anwendungen und Formen in der mittelalterlichen Baukunst. In: Mittheilungen der Kaiserl. Königl. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmale, 1861
85 Stevens, Ulrich: Burgkapellen, 2003
86 Mayer, D. Friedrich: Die interessantesten Chörlein Nürnberg’s mittelalterlicher Gebäude; Vierundzwanzig Abbildungen, ca. 1845
87 Essenwein, A.: Das Princip der Vorkragung und die verschiedenen Anwendungen und Formen in der mittelalterlichen
Baukunst. In: Mittheilungen der Kaiserl. Königl. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmale, 1861
88 Essenwein, A.: Das Princip der Vorkragung und die verschiedenen Anwendungen und Formen in der mittelalterlichen Baukunst. In: Mittheilungen der Kaiserl. Königl. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmale, 1861
89,90 Essenwein, A.: Das Princip der Vorkragung und die verschiedenen Anwendungen und Formen in der mittelalterlichen Baukunst. In: Mittheilungen der Kaiserl. Königl. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmale, 1861
91 Mayer, D. Friedrich: Die interessantesten Chörlein Nürnberg’s mittelalterlicher Gebäude; Vierundzwanzig Abbildungen,
ca. 1845
92 Grebe, Anja; Großmann, Ulrich G.: Burgen in Deutschland, Österreich und der Schweiz; Architektur und Alltag; Schriften des Deutschen Burgenmuseums Veste Heldburg, 2007
93 Liebenwein, Wolfgang: Privatoratorien des 14. Jahrhunderts. In: Die Parler und der schöne Stil 1350- 1400, 1978
94 Mayer, D. Friedrich: Die interessantesten Chörlein Nürnberg’s mittelalterlicher Gebäude; Vierundzwanzig Abbildungen, ca. 1845
95 Vogts, Hans: Kölner Hauskapellen. In: Zeitschrift für christliche Kunst, 1912
96 Stevens, Ulrich: Burgkapellen, 2003
97 Philipp reclam jun. GmbH & Co.: Kleines Wörterbuch der Architektur, 2008
98 Liebenwein, Wolfgang: Privatoratorien des 14. Jahrhunderts. In: Die Parler und der schöne Stil 1350- 1400, 1978
99 Vogts, Hans: Kölner Hauskapellen. In: Zeitschrift für christliche Kunst, 1912

Bild [1]:  Abgebrochene Kapelle des Hauses Filzengraben 4 in Köln
Vogts, Hans (1912): Kölner Hauskapellen. In: Zeitschrift für christliche Kunst 1912. Jahrgang 25, S. 233-234. Düsseldorf: Schwann. Online zugänglich:
URL:    (Stand: 16.06.2014)
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/zchk1912?sid=88089afd1909b38d35e18a5289ffe558

Bild [2]:  Kapellenerker am Brückenturm in Prag
Essenwein, August (1861): Das Princip der Vorkragung und die verschiedenen Anwendugen und Formen in der mittelalterlichen Baukunst. In: Mittheilungen der Kaiserl. Königl. Central- Commission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmale. Bd. 6, S. 186 Fig. 90. Wien: Gerold. Online zugänglich:
URL:    (Stand: 19.08.2014)
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/goToPage/bsb10000281.html?pageNo=185
 
Bild [3]:  Selbstgezeichnete Skizze des Kapellenerkers der Burg Landsberg nach der Fotografie (59) in:
Biller, Thomas (1993): Die Adelsburg in Deutschland; Entstehung, Form und Bedeutung.
S. 153. München: Deutscher Kunstverlag

Bild [4]:  Kapellenerker des Nürnberger Rathauses
Mayer, D. Friedrich (ca. 1845): Die Interessantesten Chörlein Nürnberg’s mittelalterlichen Gebäude; Vierundzwanzig Abbildungen. S.23 Abb.1. Nürnberg: J.L. Lotzbeck.
URL:    (Stand: 19.08.2014)
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11122251_00005.html

Bild [5]:  Chörlein des Falkenstein'schen Haus bei Freiburg im Breisgau
Essenwein, August (1861): Das Princip der Vorkragung und die verschiedenen Anwendugen und Formen in der mittelalterlichen Baukunst. In: Mittheilungen der Kaiserl. Königl. Central- Commission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmale. Bd. 6, S. 190 Fig. 94. Wien: Gerold. Online zugänglich:
URL:    (Stand: 19.08.2014)
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/goToPage/bsb10000281.html?pageNo=185

Bild [6]:  Selbstgezeichnete Skizze des integrierten Kapellenerkers der Burg Wernerseck entsprechend der Fotografie, die auf ‚Wikimedia Commons – the free media repository‘ online zugänglich ist:
URL:    (Stand: 21.08.2014)
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Burg_Wernerseck2.jpg

Bild [7]:  Eckerker der Kroneuburg in Wien
Essenwein, August (1861): Das Princip der Vorkragung und die verschiedenen Anwendugen und Formen in der mittelalterlichen Baukunst. In: Mittheilungen der Kaiserl. Königl. Central- Commission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmale. Bd. 6, S. 191 Fig. 95. Wien: Gerold. Online zugänglich:
URL:    (Stand: 19.08.2014)
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/goToPage/bsb10000281.html?pageNo=185

Bild [8]:  Schematische Darstellung eines Eckerkers
Essenwein, August (1861): Das Princip der Vorkragung und die verschiedenen Anwendugen und Formen in der mittelalterlichen Baukunst. In: Mittheilungen der Kaiserl. Königl. Central- Commission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmale. Bd. 6, S. 184 Fig. 88a. Wien: Gerold. Online zugänglich:
URL:    (Stand: 19.08.2014)
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/goToPage/bsb10000281.html?pageNo=185

Bild [9]:  Chörlein in der Judengasse in Nürnberg
Mayer, D. Friedrich (ca. 1845): Die Interessantesten Chörlein Nürnberg’s mittelalterlichen Gebäude; Vierundzwanzig Abbildungen. S. 51 Abb. 16. Nürnberg: J.L. Lotzbeck.
URL:    (Stand: 19.08.2014)
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11122251_00005.html
 
Bild [10]: Haupt-Chor am Sebalder Pfarrhof
Mayer, D. Friedrich (ca. 1845): Die Interessantesten Chörlein Nürnberg’s mittelalterlichen Gebäude; Vierundzwanzig Abbildungen. S. 27 Abb. 3. Nürnberg: J.L. Lotzbeck.
URL:    (Stand: 19.08.2014)
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11122251_00005.html

Bild [11]: Zweiter Chor am Sebalder Pfarrhof
Mayer, D. Friedrich (ca. 1845): Die Interessantesten Chörlein Nürnberg’s mittelalterlichen Gebäude; Vierundzwanzig Abbildungen. S. 29 Abb. 4. Nürnberg: J.L. Lotzbeck.
URL:    (Stand: 19.08.2014)
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11122251_00005.html

Bild [12]: Kräfteverläufen anhand der Erkervorkragung von S. Maria an dem Capitol in Köln
Essenwein, August (1861): Das Princip der Vorkragung und die verschiedenen Anwendugen und Formen in der mittelalterlichen Baukunst. In: Mittheilungen der Kaiserl. Königl. Central- Commission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmale. Bd. 6, S. 189 Fig. 92. Wien: Gerold. Online zugänglich:
URL:    (Stand: 19.08.2014)
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/goToPage/bsb10000281.html?pageNo=185

Bild [13]: Kapellenerker des St. Peterklosters in Salzburg
Essenwein, August (1861): Das Princip der Vorkragung und die verschiedenen Anwendugen und Formen in der mittelalterlichen Baukunst. In: Mittheilungen der Kaiserl. Königl. Central- Commission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmale. Bd. 6, S. 183 Fig. 87. Wien: Gerold. Online zugänglich:
URL:    (Stand: 19.08.2014)
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/goToPage/bsb10000281.html?pageNo=185

Bild [14]: Schematische Darstellung eines Eckerkers
Essenwein, August (1861): Das Princip der Vorkragung und die verschiedenen Anwendugen und Formen in der mittelalterlichen Baukunst. In: Mittheilungen der Kaiserl. Königl. Central- Commission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmale. Bd. 6, S. 184 Fig.88b. Wien: Gerold. Online zugänglich:
URL:    (Stand: 19.08.2014)
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/goToPage/bsb10000281.html?pageNo=185

Bild [15]: Chörlein in der Ober-Wöhrdstraße in Nürnberg
Mayer, D. Friedrich (ca. 1845): Die Interessantesten Chörlein Nürnberg’s mittelalterlichen Gebäude; Vierundzwanzig Abbildungen. S. 67 Abb. 24. Nürnberg: J.L. Lotzbeck.
URL:    (Stand: 19.08.2014)
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11122251_00005.html

 

Zitiervorschlag:
Roscher, Jessica (2015): „Forschungsarbeit zu kapellenartigen Anbauten“, in: urbs-mediaevalis.de/Studienportal/Bauteiltypologie, URL: http://www.urbs-mediaevalis.de/pages/studienportal/bauteiltypologie/bauteile-k/kapellenartige-anbauten.php

Autorengruppe: Studentinnen und Studentenletzte Aktualisierung dieser Seite: 28. August 2015
Autorin(nen) oder Autor(en)
: Jessica Roscher JR01-003 : PDF

 

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