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Gesimse und Friese: Einleitung Braunfels
Teil 2: Gesims und Fries in der Architektur
Teil 3: Gesimse und Friese in Braunfels
Teil 4: Bezüge zu historischen Bauten und Resümee
Welche Bedeutung für das Stadtbild und welchen geschichtlichen Hintergrund haben die vielfach vorhandenen Gesimse und Friese der Bauten in Braunfels?
Teil 1: Gesimse und Friese der Bauten in Braunfels - Einleitung Braunfels
Bild [1]: Ansicht Schloss Braunfels um 1865 [+]
Einleitung
Braunfels ist eine lebendige Kleinstadt mit besonderer mittelalterlicher Fachwerkarchitektur. In der Altstadt gibt es zahlreich sanierte Gebäude, die wegen ihrer einzigartigen Architektur und ihres denkmalerischen Wertes unter Denkmalschutz stehen. Die dazugehörige Schlossanlage bildet mit dem Marktplatz und der umliegenden Bebauung ein herausragendes architektonisches Gesamtensemble, welches der Stadt einen unverwechselbaren altertümlichen Charme verleiht, der seines Gleichen sucht.
Die vorliegende Arbeit befasst sich im Speziellen mit den Gesimsen und Friesen, die zahlreich die Fassaden der Gebäude in der Innenstadt zieren. Ziel der Arbeit soll es zum einen sein, die verschiedenartigen Gesimse und Friese in ihrer Vielfältigkeit an Form und Materialität aufzuzeigen, zu dokumentieren und zu beschreiben.
Zum anderen soll erörtert werden, welche Bedeutung diese für das Stadtbild Braunfels darstellen. Des Weiteren soll ein geschichtlicher Bezug hergestellt werden, unter der Fragestellung, ob diese vorhandenen Schmuckelemente bereits in früheren Bauepochen an Gebäuden zu finden sind. Die Ergebnisse und die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden im Kapitel „Resümee“ dargestellt.
Lage
Braunfels ist ein Luftkurort und eine Stadt im Lahn – Dill - Kreis in Hessen. Die Stadt Braunfels liegt im östlichen Hintertaunus auf einer Höhe von etwa 240 Metern, 2 km südlich des Lahntals und 10 km westlich der Kreisstadt Wetzlar. Braunfels grenzt im Nordwesten an die Stadt Leun, im Norden an die Stadt Solms, im Osten an die Gemeinde Schöffengrund, im Südosten an die Gemeinde Waldsolms (Lahn – Dill – Kreis), im Süden an die Gemeinde Weilmünster sowie im Westen an die Stadt Weilburg und die Gemeinde Löhnberg (Landkreis Limburg – Weilburg).1
Die Stadt Braunfels gliedert sich in sechs Stadtteile: Braunfels als Kernstadt, Tiefenbach, Bonbaden, Neukirchen, Philippstein und Altenkirchen.
Bild [2]: Übersichtskarte
Geschichtliches zu Braunfels und Schloss
1246
Erste urkundliche Erwähnung des „Castellum Bruninvels“.
Aus dem einstigen Wehrturm entsteht die Wohnburg der Solmser Grafen.
14. - 17. Jahrhundert
Mit dem Aufkommen der Feuerwaffen wird die Burg stetig erweitert.
Ringmauern mit Verteidigungstürmen, Zwinger und Wallanlagen kommen hinzu. Die Altstadt drumherum wächst stetig an.
1679
Nach einem großen Brand, welcher auch große Teile der Altstadt vernichtete, erfolgt der Wiederaufbau unter Graf Heinrich Trajektin.
um 1700
verleiht Graf Wilhelm Moritz Burg und Stadt den Charakter einer barocken Residenz.
1742
Kaiser Karl VII. erhebt Graf Friedrich – Wilhelm in den Fürstenstand.
Braunfels wird Fürstentum.
ab 1875
lässt Fürst Georg Schloss Braunfels nochmals tiefgreifend verändern:
das Schloss erhält seine unverwechselbare und bis heute erhaltene märchenhafte Silhouette.2
Im Jahre 1129 erscheint erstmals in einer Urkunde der Name der „Edlen von Solms“, die ihre Burg erst in Sulmisse (Oberndorf) und dann in Burgsolms hatten. 1223 wurden sie durch Einheirat in den Grafenstand versetzt und bauten 1246 in ihrem Abwehrkampf gegen die Herren von Nassau die Burg Braunfels. Diese wird im Jahr 1246 erstmals als „Castellum Bruninvels“ erwähnt. Der Ort Braunfels entstand im 13. und 14. Jahrhundert als Burgmannensiedlung um die Burg herum.
Im Jahre 1742 wurden die Grafen von Solms - Braunfels zu Fürsten erhoben. Zu einem nicht näher bekannten Zeitpunkt bemächtigten sich die Herren von Nassau – Merenberg der Burg, denn Graf Johann von Nassau - Merenberg verpfändete 1359 Burg Braunfels dem Ritter Eberhard von Haiger. Dieser versprach, die Macht der Burg nicht gegen ihn zu wenden und auch niemanden aufzunehmen, der eine Fehde gegen Graf Johann oder Erzbischof Gerlach von Mainz plane. Später residierten die Solmser wieder auf der Burg, die sie zu einer ständigen Residenz ausbauten. Ein Brand legte 1679 weite Bereiche der Anlage und der umliegenden Bebauung in Schutt und Asche. Nach dem Wiederaufbau verlieh Graf Wilhelm Moritz um 1700 der Burg den Charakter einer barocken Residenz. 1742 wurde das Grafengeschlecht zu Solms - Braunfels in den Reichsfürstenstand erhoben. Die Burg bekam ab 1875 ihre heutige Gestalt.3
Braunfels heute
Braunfels ist heute eine lebendige Kleinstadt mit mittelalterlicher Fachwerkarchitektur. Das malerische Schloss, die Altstadt, in welcher sich viele herausragende denkmalgeschützte Gebäude befinden, der Marktplatz und der angrenzende Schlosspark bilden ein herausragendes architektonisches Ensemble mit einem unverwechselbaren altertümlichen Charme.
Die Stadt mit dem fürstlichen Park war schon immer ein beliebter Ferienort und hatte während der Kaiserzeit neben vielen bürgerlichen Gästen auch immer wieder Angehörige des Hauses Hohenzollern zu Gast.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Wandel hin zur Kurstadt weiter forciert. Braunfels ist heute ein Luftkurort und wichtiger Klinikstandort in der Region an Lahn und Dill.
Neben vielen attraktiven Möglichkeiten für Kurgäste und Aktiv – Urlauber bietet Braunfels viele sehr gute Restaurants und hübsche kleine Geschäfte rund um den Marktplatz. Braunfels ist mit drei Kliniken (Neurologie, Orthopädie, Geriatrie) auch ein wichtiger Gesundheitsstandort in der Region mit einer sehr guten Infrastruktur.
Insgesamt bietet die Taunus - Region zwischen Wetterau, Westerwald und dem Gladenbacher Bergland besonders viele Möglichkeiten für Naturliebhaber und kulturgeschichtliche Ausflüge. Das macht ebenfalls Braunfels und Umgebung zu einem sehr beliebten Naherholungsziel.4
Bild [3]: Übersichten 1 [+]
Bild [4]: Übersichten 2 [+]
Teil 2: Gesims und Fries in der Architektur
Teil 3: Gesimse und Friese in Braunfels
Teil 4: Bezüge zu historischen Bauten und Resümee
Anmerkungen und Abbildungsverzeichnis
1 Quelle: https://www.immowelt.de/expose/2A84247 (Zugriff am 15.05.2015)
2 Quelle: Info Tafel unterhalb des Schlosses Braunfels beim Ortstermin im Februar 2015
3 Quelle: http://www.schloss-braunfels.de/fileadmin/schloss-braunfels/website/media/pdf/Ursprung_PSB.pdf (Zugriff am 20.05.2015)
4 Quelle: http://www.schloss-hotel-braunfels.de/index.php (Zugriff am 22.05.2015)
Bild [1]: Ansicht Schloss Braunfels um 1865; Quelle: http://cms.braunfels.de/media/article/2003/07/20/226/merian1655.jpg (Zugriff am 16.05.2015)
Bild [2]: Übersichtskarte; Quelle: http://www.braunfels.de/eigene_dateien/00_schnellauswahl/stadtplan/anfahrtskizze.jpg (Zugriff am 18.05.2015)
Bild [3]: Übersichten 1; Quelle: http://www.braunfels.de/Sites/gensite.asp?SID=cms280720161420063818323&Art=04 (Zugriff am 18.05.2015)
Bild [4]: Übersichten 2; Quelle: http://www.braunfels.de/Sites/gensite.asp?SID=cms280720161420063818323&Art=04 (Zugriff am 18.05.2015)
Zitiervorschlag:
Dernbach, Cornelia (2015): „Gesimse und Friese der Bauten in Braunfels“, in: urbs-mediaevalis.de/Städtetopographie/Braunfels, URL: http://www.urbs-mediaevalis.de/pages/staedtetopographie/bull-staedte-b/braunfels/einleitung-braunfels.php
letzte Aktualisierung dieser Seite: 01. Februar 2017 Autorin(nen) oder Autor(en): Cornelia Dernbach [CD01] : PDF |