urbs-mediaevalis.de
8 Bauanalyse, stilistische Einordnung und Datierung
8.2.2 Altäre
1331 wurde der Frauenaltar gestiftet, der der Jungfrau Maria, Maria Magdalena und Margarethe geweiht war. 1347 wurde der Nikolausaltar gestiftet, 1357 der Katharinenaltar.238 Pfingsten 1368 wurde ein Altar zum Heiligen Kreuz geweiht.239 1371 wurde ein der Heiligen Anna und dem Heiligen Johannes geweihter Altar gestiftet.240
Gilsa und Leusler nehmen als Standort des Nikolausaltares den westlichen Teil des südlichen Seitenschiffes an.241
Der Standort eines Kreuzaltares als „Volksaltar“ war üblicherweise das Mittelschiff,242 das im Grabungsplan verzeichnete Altarfundament unterhalb des Triumphbogens könnte ebenfalls als Fundament des Kreuzaltares in Frage kommen (Abb. 3).
Die Walpurgiskirche war nach der Inschriftentafel am später erbauten Chor nicht nur der heiligen Walburga, sondern auch der Jungfrau Maria geweiht. Es ist daher davon auszugehen, dass der liturgisch wichtige Frauenaltar im Chor seinen Platz fand.
Abb. 3: Walpurgiskirche, Grundriss mit den Ergebnissen der Grabung 1971/72 von Michler [+] |
Abb. 79: Walpurgiskirche, Nordseitenschiff, zweiter Schlussstein von Osten [+] | Abb. 80: Walpurgiskirche, Nordseitenschiff, östlicher Schlussstein [+] |
Literatur- und Quellenverzeichnis
Ebel 1894. Ebel, Carl: Regesten zur Geschichte der Stadt Alsfeld, in: Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins, N.F. 5, 1894, S. 102-138
Gilsa/Leusler 1664. Gilsa, Moritz von/Leusler, Heinrich: Chorographia. Ausführliche und gründliche Beschreibung der Stadt und Bezirks Alßfeldt im Ober-Fürstentum Hessen gelegen, 1664, in: Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsvereins der Stadt Alsfeld, 5, 1918-1925, Nr. 14-21, S. 82-162
Michler 1972. Michler, Jürgen: Die Walpurgiskirche zu Alsfeld. Ihre Baugeschichte und kunstgeschichtliche Einordnung, in: Festschrift zur 750-Jahr-Feier der Stadt Alsfeld, Alsfeld 1972, S. 65-99
Soldan 1861/1862. Soldan, Wilhelm G.: Zur Geschichte der Stadt Alsfeld, in: Programm des Großherzoglich hessischen Gymnasiums zu Gießen, 2 Teile, Gießen 1861-1862, Teil 1, 1861, S. 1-46, Teil 2, 1862, S. 1-48
Anmerkungen und Abbildungsverzeichnis
239 Ebel 1894, S. 119, Nr. 43
240 Soldan 1862, S. 7
241 „Es wird auch vor Alters eines Altars, zu S. Nicolai genannt, gedacht, … welcher Altar ohne Zweifel zur linken Hand, wann man zur vordersten Kirchtür nach dem Rathaus eingehet, da annoch obgedachter S. Nicolaus gezeiget, wird gestanden haben.“ (Gilsa/Leusler 1664, S. 113)
242 Wertvolle Hinweise zur Stellung der Altäre verdanke ich einem Gespräch mit Herrn Dr. Wilhelmy vom Dom- und Diözesanmuseum Mainz.
Zitiervorschlag:
Schmelz, Annette (2008): „Walpurgiskirche Alsfeld“, in: www.urbs-mediaevalis.de/pages/staedtetopographie/bull-staedte-a/alsfeld/kirchplatz-1.php
letzte Aktualisierung dieser Seite: 07. Juni 2019 Autorin(nen) oder Autor(en): Schmelz, Annette PDF |