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7 Baubeschreibung
7.2.1.1 Arkaden und Obergadenwand
Im Westjoch sind die Obergadenwände auf Breite der ursprünglichen Fenster durchbrochen. Im Norden sind deutlich die Reste eines schrägen Fenstergewändes und eine Nut für die Verglasung zu erkennen (Abb. 59), im Süden der Rest eines Gewändes im Bogenscheitel. Die unregelmäßigen Durchbrüche ermöglichen den Zugang auf die Westempore.
Abb. 59: Walpurgiskirche, Obergaden, Nordseite, westliches Joch, Nut für die Fensterverglasung [+] |
Abb. 60: Walpurgiskirche, Obergaden, Nordseite, zweites Joch von Westen, Plattenmaßwerk [+] |
Über den Arkaden im zweiten Joch haben sich die mit Plattenmaßwerk geschlossenen basilikalen Obergadenfenster erhalten (Abb. 60).
In den beiden östlichen Jochen wurden etwa 9 m hohe,105 leicht spitzbogige Arkaden ausgebrochen, die von dem Bestreben zeugen, die Kirche zur Halle umzubauen.106
Die Mauern sind nicht bis zum Ansatz des Gewölbes durchbrochen worden, so dass über den Arkaden ein sichelförmiges Stück der Obergadenwand stehenbleibt. Vergleicht man die Lage der basilikalen Obergadenfenster mit der Höhe der erhaltenen Obergadenwand in den beiden östlichen Jochen, so erscheint es offensichtlich, dass sich unter Putz zugemauerte Fensteröffnungen in den erhaltenen Wandstücken verbergen müssen (Abb. 56).
In den beiden östlichen Jochen wurden etwa 9 m hohe,105 leicht spitzbogige Arkaden ausgebrochen, die von dem Bestreben zeugen, die Kirche zur Halle umzubauen.106
Die Mauern sind nicht bis zum Ansatz des Gewölbes durchbrochen worden, so dass über den Arkaden ein sichelförmiges Stück der Obergadenwand stehenbleibt. Vergleicht man die Lage der basilikalen Obergadenfenster mit der Höhe der erhaltenen Obergadenwand in den beiden östlichen Jochen, so erscheint es offensichtlich, dass sich unter Putz zugemauerte Fensteröffnungen in den erhaltenen Wandstücken verbergen müssen (Abb. 56).
Abb. 56: Walpurgiskirche, Längsschnitt nach Süden, Zeichnung von Mengel [+] |
Aus der basilikalen Obergadenwand gearbeitet wurden die rechteckigen Pfeiler, die auf der Kämpferplatte der kantonierten Pfeiler beginnen. Sie sind abgefast, um die Formen von Rundpfeiler und eckigem Pfeiler zu vermitteln. Einige von ihnen sind stark aus dem Zentrum des kantonierten Pfeilers verschoben (Abb. 61).
Abb. 61: Walpurgiskirche, Pfeiler B3, Arkadenpfeiler aus dem Zentrum verschoben [+] |
Abb. 62: Walpurgiskirche, zweite Arkade von Westen auf der Nordseite [+] |
Die niedrigeren Arkaden im zweiten Joch von Westen haben einen Unterzug von einfachem rechteckigem Querschnitt (Abb. 62). Am Kämpferpunkt werden sowohl der Unterzug als auch der Bogen in einem groben Rücksprung schmaler, so dass der Bogen eine etwas größere Spannweite erhält. Ab dem Kämpferpunkt sind Bogenschenkel und Unterzug abgefast.
Anmerkungen und Abbildungsverzeichnis
105 Messung im Längsschnitt von Mengel
106 Denkbar erscheint, dass der Mauerdurchbruch in den westlichen Jochen aus statischen Gründen unterblieb, bindet doch der Westturm mit gewaltiger Mauerstärke ins Langhaus ein.
Abb. 56: Mengel, Karl August (Alsfeld)
Abb. 59-62: Schmelz, Annette. 2008
Zitiervorschlag:
Schmelz, Annette (2008): „Walpurgiskirche Alsfeld“, in: www.urbs-mediaevalis.de/pages/staedtetopographie/bull-staedte-a/alsfeld/kirchplatz-1.php
letzte Aktualisierung dieser Seite: 07. Juni 2019 Autorin(nen) oder Autor(en): Schmelz, Annette PDF |