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6 Nachmittelalterliche Veränderungen

6.3 Restaurierungen im 20. Jahrhundert

 
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts befand sich die Alsfelder Walpurgiskirche in einem schlechten baulichen Zustand.83 1905 wurde das Dach gedeckt, 1911 eine gemeinsame Dampfheizung in Rathaus, Weinhaus und Walpurgiskirche eingebaut.84 Beim Einbau der Rohrleitungen wurden Gräber und Fundamentreste im Kircheninneren zerstört. Die Restaurierung 1913/14 unter der Leitung des Regierungsbaurates Kuhlmann beeinflusste das Erscheinungsbild der Walpurgiskirche. So wurden beispielsweise alle Emporen verändert, Füllungen ausgetauscht und neu geschaffen,85 so dass der ursprüngliche Zustand schwer zu rekonstruieren ist.

Die steinerne Westempore war vor der Restaurierung 1913/14 fast vollständig unter einem hölzernen Emporenaufbau verschwunden (Abb. 25). 
 
Westempore Zustand 13/14
Abb. 25: Walpurgiskirche, Westempore, Zustand vor 1913/14  [+]
 
 
Auf einem vorkragenden Teil hatte das mittelalterliche Chorgestühl seinen Platz gefunden.86 Die hölzernen Füllungen, die die Apostel mit ihren Marterwerkzeugen zeigen, schmücken heute die Südempore (Abb. 26).
 
Südempore,
 Tafelmalerei
Abb. 26: Walpurgiskirche, Südempore, Tafelmalerei [+]

 

In den Jahren 1971/72 wurden, wieder im Rahmen eines Heizungseinbaus, die bereits erwähnten Ausgrabungen unter Michler durchgeführt.
 
 

Literatur- und Quellenverzeichnis

EKHN-ZA. Zentralarchiv der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in Darmstadt, Akten Nr. 6025, 6027

Kuhlmann 1922. Kuhlmann, Friedrich: Die Wiederherstellung der Walpurgiskirche zu Alsfeld, in: Festschrift zur Siebenhundertjahr-Feier der Stadt Alsfeld, Alsfeld 1922, S. 137-149

Walbe 1913-1928. Walbe, Heinrich: Baudenkmäler in der Provinz Oberhessen, in: Jahresbericht der Denkmalpflege im Volksstaat Hessen, 4a, 1913-1918, S. 149-308


Anmerkungen und Abbildungsverzeichnis

83 EKHN-ZA, Aktennummer 6027
84 Kuhlmann 1922, S. 137 und 139
85 „Alle Emporenbrüstungen konnten mit alten gemalten Füllungen belegt werden außer denen im nördlichen Seitenschiff.“ (Walbe 1913-1928, S. 153)
86 Folgerichtig wurde es nicht als „Chorgestühl“ bezeichnet, sondern avancierte zum „Ratsgestühl“.
 
 
Abb. 25: Walbe 1913-1928
Abb. 26: Schmelz, Annette. 2008

 

Zitiervorschlag:
Schmelz, Annette (2008): „Walpurgiskirche
Alsfeld“, in:  www.urbs-mediaevalis.de/pages/staedtetopographie/bull-staedte-a/alsfeld/kirchplatz-1.php

Autorengruppe: Studentin / Studentletzte Aktualisierung dieser Seite: 07. Juni 2019
Autorin(nen) oder Autor(en)
: Schmelz, Annette PDF

 

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