Noch im 17. Jahrhundert saßen die Bürger auf den Emporen der Seitenschiffe hinter den Scheidebogen.⁸⁰ Der provisorische Zustand einer Halle mit teilweise erhaltenen basilikalen Obergadenwänden wurde erst in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts geändert, indem zumindest die beiden Arkaden in den östlichen Jochen bis fast ins Gewölbe hinauf herausgebrochen wurden. Michler nimmt einen Zeitraum gegen 1723 an.⁸¹ Plausibler erscheint die Ansicht Meyer-Barkhausens, der dafür plädiert, dass die beiden östlichen Arkaden erst 1738 erweitert worden seien, eventuell zusammen mit einer Erhöhung des Chorbogens.⁸² Hierfür sprächen die Jahreszahl auf der nordöstlichen Arkade in Richtung des nördlichen Seitenschiffes sowie eine Inschriftentafel an der Westwand des Chores, die wohl die Beteiligten einer größeren Umbaumaßnahme nennt (Abb. 24).

 

Abb. 24: Walpurgiskirche, Inschrift an der Westwand des Chores [+]

 

 

 

Literatur- und Quellenverzeichnis

⁸⁰ Gilsa/Leusler 1664, S. 113

⁸¹ Michler 1972, S. 94

⁸² Meyer-Barkhausen 1927, S. 50, Anm. 13

 

 

Abb. 24: Schmelz, Annette. 2008.